Skip to content Skip to main navigation Skip to footer

Wie andernorts auch prägt das Gefallen-Ehrenmal in der Ortsmitte von Oestereiden das dörfliche Erscheinungsbild. Mit seiner brunnenartigen Form, seiner eher unpathetische Inschrift und der religiösen Symbolskulptur des Hl. Georgs ist es eher zurückhaltend gestaltet.

Bei dem Mahnmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Einwohner der Ortschaft Oestereiden handelt es sich um eine Brunnenkonstruktion aus Rüthener Grünsandstein. In einem achteckigen Brunnenbecken steht eine ebenfalls achteckige Säule mit der nahezu lebensgroßen Figur des hl. Georg in Ritterrüstung, der- mit beiden Händen sein Schwert umfassend – dem feindlichen Drachen die Waffe in den aufgerissenen Rachen stößt.

Die Säule ist neben vier Wasserspeiern geschmückt mit dem Relief des Eisernes Kreuz und eines Ehrenkranzes. Dazwischen befindet sich die Inschrift:

Zur Ehrung der im Krieg 1914-1918 Gefallenen.

Auf drei Seiten des Brunnenbeckens sind in Reliefform die Namen der Opfer des 1. Weltkriegs mit den Geburts- und Sterbedaten herausgemeißelt.

Leider sind die Inschriften im Laufe der Zeit so sehr verwittert, dass sie nur noch in Fragmenten zu erkennen sind.

Die brunnenartige, eher zurückhaltende Ausgestaltung des Ehrenmals lässt vermuten, dass man sich in der Gesamtkonzeption an dem bekannten „Bernhardbrunnen“ in der damaligen Kreisstadt Lippstadt orientierte.

1926 wurde das Kriegerdenkmal im Rahmen eines Kriegervereinsfestes eingeweiht.

 

Die Brunnenanlage wurde zunächst mit Leitungswasser betrieben und nur zu besonderen Anlässen genutzt. Erst bei einer aufwendigen Renovierung im Jahre 1994 wurde ein unterirdisches Wasserreservoir gebaut und eine Umwälzpumpe installiert, die für ständig fließendes Wasser sorgt.

 

 

Gefallene des 1. Weltkriegs:

1914: Wilhelm Berle, Franz Heine, Heinrich Rose, Josef Risse, Heinrich Teitz

1915: Theodor Rose

1916: Fritz Droste, Josef Eickmann, Friedrich Hanemann,  Heinrich Hassel, Franz Wolf, Franz Plümpe

1917: Josef Berle, Kaspar Levenig, Franz Berle, Heinrich Rustige

1918: Bernhard Michaelis, Josef Michaelis

1919: Paul Lohn, Wilhelm Witthaut

Quellen:

Friedhelm Sommer, Archivar der Stadt Rüthen 2019

Stadtarchiv Rüthen, Akte „Verzeichnis des zu schützenden Kulturgutes der Stadt Rüthen“

Tageszeitung „Der Patriot“, Ausgabe vom19./20.März 1994

Bach, Martin, Studien zur Geschichte des deutschen Kriegerdenkmals in Westfalen u. Lippe, Frankfurt a.M. 1985

Schlootkötter, Heinrich, Hültenschmidt, Wilhelm (Bearb.), Geschichte des Kirchspiels Hoinkhausen , Lippstadt 1858

Verfasst von Anne und Franz-Werner Schmücker

Zurück zum Anfang